Linksammlung und praktischer Reiseführer - Mexiko

Huautla

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25000 EW.   1660 m
Huautla - Palacio Municipal

Im äußersten Norden des Staates Oaxaca liegt die Mazateca. Benannt ist die Gegend nach dem Indianervolk der Mazateken, die in der Gegend siedeln. Sie haben eine eigene Sprache und sind ethnisch mit den Mixteken und den Otomí verwandt.

Die Mazateca ist sehr bergig, wenn es nicht regnet, dann herrscht meist dichter Nebel. Neben hervorragendem Kaffee wachsen in der Gegend auch halluzinogene Pilze. Sie werden schon seit 3000 Jahren von Schamanen zu Heilung körperlicher und seelischer Leiden eingesetzt.

María Sabina

Die Mazatekin María Sabina wurde 1894 (?) in Huautla geboren. Ihre Vorfahren hatten alle den Schamanenberuf ausgeübt und sie galt als besonders gute Schamanin. Sie lebte ein ganz einfaches Leben und war sehr bescheiden. Völlig gegen ihr eigenes Selbstverständnis wurde sie in den 1960er und 70er Jahren zur Pop-Ikone stilisiert. Sie verstarb 1985 im Alter von wahrscheinlich 91 Jahren.

YouTube - María Sabina: Mujer Espíritu (Parte 1) Video 80:56 über das Leben vom María Sabina.

In den 1950er Jahren kamen die ersten Amerikaner hier vorbei um sich von der Heilerin (Curandera) María Sabina behandeln zu lassen. Sie wohnten einer Zeremonie bei, die zuvor noch nie ein Weißer erlebt hatte. Nachdem alle Anwesenden eine Ration Pilze verspeist haben, werden Rituale mit vielen Kerzen, Kräutern, Copalharz und anderem ausgeführt, dazu wird reichlich gebetet und gesungen. Es ist offensichtlich, dass irgenwann die alten Götter durch christliche Heilige, die Jungfrau Maria, die Jungfrau von Guadalupe und natürlich Jesus ersetzt wurden. Die Gebete und der Singsang sind mazatekisch, man versteht nur die Namen der Heiligen. Die Zeremonie dauert mehrere Stunden.

Von ihren Erlebnissen berichteten sie, entgegen der Abmachung im LIFE-Magazin, was zur Folge hatte, dass der Ort sich bald vor Hippies kaum noch erwehren konnte. Weil jene sich dazu noch schlecht benahmen, hat schließlich das Militär ab 1969 dem Treiben ein Ende gesetzt und alle Langhaarigen aus der Gegend vertrieben.

Der Rummel hat deutlich nachgelassen. Hauptgrund dürfte sein, dass inzwischen alle Weltgegenden reichlich mit Drogen aller Art versorgt sind, wenngleich illegal. In Huautla wird der Konsum der Pilze von der Polizei geduldet, sofern er diskret stattfindet.

Die Bewohner von Huautla versichern, dass es sich keinesfalls um eine Droge handelt, eher um ein Medikament zur Reinigung der Seele. Abends riecht es überall nach Weihrauch und Kopal. Nach einer Zeremonie sind 13 Tage sexuelle Enthaltsamkeit geboten. Ansonsten klappt das mit der Reinigung nicht.

Die Pilzlein (Hongitos) wachsen nur in der Regenzeit von Mai bis September. Zu anderen Jahreszeiten werden nur getrocknete oder in Honig eingelegte Pilze angeboten, davon ist aber abzuraten. Es gibt verschiedene Pilze, die aber alle den gleichen Wirkstoff haben. Die besten Sorten wachsen im Juni und Juli.

Natürlich ist es ein Geschäft. Wenn man ein Hotelzimmer bezogen hat, wird man wahrscheinlich gefragt, ob man einen Heiler sucht. Die Preise sind hoch und man merkt deutlich, dass da Theater gespielt wird. Diese Heiler machen einen extrem heiligen Eindruck, machen ein bisschen auf tibetanische Mönche und zeigen den Besuchern Fotos vom Dalai Lama, der auch schon hier war um Pilze zu essen. Authentisch ist das jedenfalls nicht.

Pilze kann man überall kaufen. Sie kosten 50 Peso für einen Tamal, das sind etwa sechs Pilze in einem Bananenblatt. Lustiger ist es aber, zwei Tamales zu essen.

Sistema Huautla

In der Nähe von Huautla liegt eines der tiefsten Höhlensysteme der Welt, das 1475 m tiefe Sistema Huautla. In der Höhle wurden zahlreiche Keramikartefakte gefunden, die aus der klassischen Periode stammen. Man kann ein bisschen an verschiedenen Eingängen rumklettern, weit kommt man aber nicht.

Huautla, the Mexican Cave on Vimeo Video 35:25 über eine Expedition in die Höhle.




Huautla Pilgrims | Planeta

Maria Sabina


In Huautla gibt es keinen Geldautomaten und keine Wechselmöglichkeit.


Hotel Santa Julia, Cuauhtémoc #12, 378-05-86, südlich des Zócalo an der Hauptstraße. 200 Peso. Es gibt noch ein Hotel gleichen Namens außerhalb des Ortes.


Fast am höchsten Punkt liegt der Zócalo. Die beiden Gesellschaften, die mit Vans nach Oaxaca fahren, liegen an der Hauptstraße, 200 m vom Zócalo. Beide Gesellschaften haben gleiche Preise und Abfahrtszeiten. Je 4 Fahrten täglich, Fz.: 5:30, 120 Peso.

Das Terminal AU liegt 1 km bergab vom Zócalo, genau am Ortseingang. Von hier aus 2 mal tägl. nach Mexiko-Stadt (TAPO), Fz.: 8h, 300 Peso.

Nach Puebla 1 mal täglich, Fz.: 6 h, 204 Peso.

Nach Tehuacán stündlich, Fz.: 3:30, 100 Peso.