Linksammlung und praktischer Reiseführer - Mexiko

Azteken

Diego Rivera - México a Través de los Siglos - Palacio National

Irgendwo im weiten Norden, lebte einst ein Jägervolk. Wahrscheinlich während einer Dürrezeit riet ihr wichtigster Gott Huitzilopochtli nach Süden zu wandern und so lange umherzuziehen, bis sie einen Adler sähen, der auf einem Kaktus sitzend eine Schlange verspeist. Das sollte das Zeichen sein, sich niederzulassen. Das Volk nannte sich Mexica, wir nennen sie heute Azteken.

El Monolito de Coyolxauhqui - Museo del Templo Mayor

Nach weit über 100 Jahren passierte es tatsächlich. Im Hochtal von Mexiko zeigte sich der in einen Adler verwandelte Huitzilopochtli, und das Ensemble aus Kaktus, Adler und Schlange bildet heute das mexikanische Staatswappen. Die Azteken gründeten an dieser Stelle ihre Hauptstadt Tenochtitlán, das heutige Mexiko-Stadt. Das war zwischen 1325 und 1370 n. Chr.

Realistischerweise muss man davon ausgehen, dass es sich um eine ziemliche Notlösung gehandelt haben muss. Die Insel lag tief und war feucht und Land war knapp, aber die ganze Gegend war eben schon besiedelt. Ein früherer Versuch sich am Parque Chapultepec niederzulassen hatte zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den dortigen Bewohnern geführt. Später war die strategische Lage der Insel aber sicher eine wichtige Voraussetzung für die Errichtung des Imperiums.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Azteken zur Kriegernation. Sie verfügten über große Heere und zwangen damit andere Völker zu Tributzahlungen. Mit dieser Schutzgelderpressung machten sich die Azteken bei den Nachbarvölkern nicht unbedingt beliebt - die Spanier machten sich diesen Umstand später geschickt zu Nutzen.

Piedra del Sol - Museo National de Antropología

Sie hatten nur eine einfache Bilderschrift, Lesen hatte viel mit Interpretation zu tun. Auch das Zahlensystem war nicht so perfekt aufgebaut wie das der Maya. Das Staatswesen war sehr straff organisiert, es gab sogar eine Schulpflicht.

Ein besonders spannender Aspekt sind die Menschenopfer der Azteken. Die Spanier berichteten, dass es im Jahr ihrer Ankunft bis zu 50000 Menschenopfer gegeben haben soll. Es ist aber ganz offensichtlich im Interesse der Eroberer gewesen hier eine möglichst große Zahl zu nennen, so dass diese Zahlen als weit übertrieben gelten dürften. Fest steht, dass niemals ein Spanier eine Opferszene selbst gesehen hat. Zahlreiche archäologische Funde bestätigen aber, dass es tatsächlich eine große Zahl von Menschenopfern gegeben haben muss.

Weil viele Götter der eroberten Völker einfach in den Club der aztekischen Gottheiten mit aufgenommen wurden, wurde die Sache recht unübersichtlich. Es gab mindestens 200 Götter, die aber niemand alle kannte. Die wichtigsten waren Huitzilopochtli (Gott des Krieges), Quetzalcoatl (Gott des Himmels und der Erde) und Tlaloc, der für das Wetter zuständig war.

Um Ackerbau zu betreiben hatten die Azteken das Problem der Landknappheit auf ihrer Insel zu bewältigen. Das taten sie, indem sie Schilf zu Körben flochten, die sie dann mit Schlamm füllten und bepflanzten, so dass sie im Boden verwurzelten. Das lässt sich noch heute in den schwimmenden Gärten von Xochimilco bewundern.

Die wichtigsten archäologischen Spuren der Azteken finden sich natürlich in Mexiko-Stadt: Im Centro Historico im Templo Mayor und dem zugehörigen Museum und vor allem im Parque Chapultepec im Museo National de Antropología (Sala Mexica).




Die Indianer Mittelamerikas - Die Azteken, eine Hochkultur

Indianer-Welt: Azteken - Tenochtitlán: Die Hauptstadt der Azteken

Azteken - Wikipedia

La historia de los mexicas

Aztec - Wikipedia, the free encyclopedia